Bewusstes und erfülltes Wohnen
Ein Open Innovation Projekt der Strüby Konzept AG Prognosen des Bundesamts für Statistik sagen ein Wachstum der ständigen Schweizer Wohnbevölkerung von derzeitig 8.6 Millionen auf 10.4 Million im Jahr 2050 voraus. Die 10-Millionengrenze wird voraussichtlich im Jahr 2040 überschritten. Der Anteil der über 65-Jährigen an der Gesamtbevölkerung nimmt dabei überdurchschnittlich zu – von heute 18.9% auf 25.6% bis 2050, also auf gut 2.7 Millionen. Das bedingt 70.000 zusätzliche Plätze in Alters- und Pflegeheimen. Organisationen im geriatrischen Bereich warnen aber, dass eine Kapazitätserweiterung in diesem Umfang nicht realisierbar sein wird. Entsprechend müssen Alternativen geschaffen werden. Der Ausbau verschiedener Wohnformen stellt dabei einen vielversprechenden Ansatz dar. Weiter herrscht in der Schweiz Bodenknappheit. Verdichtung nach innen soll die anhaltende Nachfrage nach Wohnfläche decken. Es stellt sich daher die Frage, wie im Kontext einer alternden Bevölkerung, verdichtetem Bauen und zunehmender Anonymität eine lebenswerte gebaute Umwelt geschaffen werden kann. Zielsetzung Mit dem Ziel ein Konzept für ein Mehrgenerationenwohnprojekt zu realisieren, welches genau diese Herausforderungen adressiert, hat die Strüby Konzept AG Anfang 2020 ein Open Innovation Projekt im Innovationspark Zentralschweiz gestartet. Im Rahmen des Social Labs wurde ein interdisziplinäres Team aus Parkmitgliedern zusammengestellt. In erster Linie ging es darum, die beiden Zielgruppen „junge Alte ab Mitte 60“ sowie „Paare und Familien mittleren Alters“ besser zu verstehen. Unter dem Titel „bewusstes und erfülltes Wohnen“ lud das Projektteam ein Duzend Teilnehmende aus der Region zu einem strukturierten Zielgruppenworkshop ein. Gemeinsam wurde erörtert, was Wohnqualität, ein sinnstiftendes Umfeld und nachbarschaftliche Aktivitäten ausmachen. Ergebnis Basierend auf diesen Erkenntnissen konnte die Strüby Konzept AG ein passendes Raumprogramm ausarbeiten und Alleinstellungsmerkmale definieren. In Kollaboration mit dem Energy Lab entstanden zusätzlich Ideen für ein nachhaltiges Energiekonzept mit Fokus Minergie-A-Eco. Ebenfalls in einem offenen Setting stellten Mitwirkende Überlegungen zur Kreislauffähigkeit der zu verwendenden Materialien, zur Digitalisierung der Infrastruktur sowie zu möglichen Träger- und Betreiberformen an. Begleitet wurde das Ganze durch den Innovationspark Zentralschweiz, insbesondere durch das Social Lab. Ende 2020 führte die Strüby Konzept AG unter Verdankung der Inputgeber das Projekt zurück in die eigene Organisation, wo sie dieses weiterentwickelte und zu einem marktfähigen Geschäftsmodell ausbaute. Die vielschichtigen Anforderungen wurden unter dem Titel HOMA (Holz Magnet) in ein Prozessmodell eingearbeitet. Das Modell soll durch Neubauten, primär in Agglomerationen sowie gut erschlossenen und ländlichen Regionen beziehungsweise Gemeinden, eine Verdichtung mit dem Bestand ermöglichen. Die heutige Generation, welche Einfamilienhäuser besitzt und keine Kinder mehr Zuhause hat, wird eingeladen, ihre attraktiven Wohnräume wieder Familien zugänglich zu machen. Dazu ist ein Angebot passend zum Standort und zum Lebensziel dieser EFH-Besitzergeneration zu erarbeiten. Für die richtige Nutzung und zur Zieldefinition bietet sich ein Partizipationsverfahren an, um die Bedürfnisse der zukünftigen Bewohner sowie das bestehende Potenzial des Ortes zu erfassen. Die Vision beinhaltet ein Holzbauprojekt, zentrumsnah, für und mit Menschen vom Ort. Das Partizipationsverfahren wird durch digitale Instrumente gestützt, um sehr schnell konkrete, gemeinsame Nenner für den Neubau zu definieren. Dabei stehen erprobte, soziale und technische sowie qualitative, nachhaltige Umsetzungsmodule zur Verfügung, die je nach Nutzeranforderungen und Zielen individuell und ortsangepasst verwendet werden können. Als nächster Schritt erfolgt nun im 2021 die Evaluation eines entsprechenden Pilotprojekts durch die Strüby Konzept AG. Strüby Konzept AG Als Gesamtleistungsanbieter mit Schwerpunkt Holz vereinen die Strüby-Unternehmungen Entwicklung, Architektur, Planung und Holzbau unter einem Dach. Die Firma Strüby ist die schweizweit führende Gesamtleistungsanbieterin mit Schwerpunkt Holz, welche in den Bereichen Architektur, Immobilien, Wohnbau, Innenausbau, Umbau, Gewerbebau und Landwirtschaft tätig ist. Die Kompetenz, das Fachwissen und das Engagement von rund 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in 25 Berufen erlauben dem Unternehmen anspruchsvollste Projekte zu planen und zu realisieren.ns der Kundschaft fördert.
Aktivitäten Social Lab.
Open House: mehr als wohnen Rotkreuz, 26. August 2020 Das Hunziker Areal in Zürich-Leutschenbach mit mehr als 41.000 Quadratmetern Fläche gibt Antworten auf veränderte Wohnbedürfnisse und gesellschaftlichen Wandel. Mit Wohnungen für altbewährte und neue Wohnformen, zumietbaren Wohn- und Arbeitszimmern, einem breiten Angebot an Allmendräumen und Freizeitinfrastruktur schafft das Areal langfristige Wohnperspektiven mit Entwicklungspotenzial. Nicht nur die ökologische Nachhaltigkeit, sondern auch die soziale soll gefördert werden. Gemeinschaftsstärkender Städtebau und eine Organisation, die Mitwirkung und Zusammenleben begünstigen sind gefragt. Ein wichtiger Pfeiler ist auch das Angebot an bezahlbarem Wohnraum, welcher verschiedensten Bedürfnissen Platz bietet. Am Open House vom 26. August 2020 teilte Peter Schmid, Mitinitiant und Präsident der Wohnbaugenossenschaft mehr als wohnen, wertvolle Erfahrungen mit uns und stellte weiterführende Konzeptideen vor. Social Lab: Kick-Off Zoom, 1. April 2020 Der offizielle Kick-Off des Social Labs fand am 1. April 2020 mit einem „Virtual Dinner“ im kleinen Kreis statt. Gemeinsam wurden Erwartungen, Wünsche und Visionen des Labs diskutiert. Man war sich einig, es sollen Entwicklungsräume geschaffen werden, welche neue Perspektiven ermutigen und Projekte von Menschen für Menschen hervorbringen. Im Zentrum stehen das Zusammenleben, Community und Orte für Begegnung. Erste Aktivitäten stehen in den Startlöchern. BE!conference: Ecosysteme. Rotkreuz, 2. Oktober 2019 Das Denken in Ecosystemen verändert die Wirtschaftslandschaft grundlegend und macht auch vor sozialen Aspekten nicht Halt. Beziehungen, Partnerschaften und Kollaborationen rücken die Menschen und weiche Faktoren ins Zentrum. Das Bewusstwerden, dass Individuen und Organisationen nicht isoliert existieren, sondern in ein Muster aus Verbindungen eingebettet sind, das wiederum Teil eines grösseren Musters bildet, kreiert ein neues Welt- und Menschenbild. Wie gehen wir damit um? An der BE!conference 2019 diskutierten 120+ geladene Gäste aus dem Bau-, Gebäude- und IT-Bereich über genau diese Frage. Das Fazit? Die Menschen sollen vermehrt in Communities zusammenkommen und einen Dialog darüber starten, wie wir in Zukunft leben wollen und wie die Welt von morgen aussehen soll – komplett im Sinne des Social Labs! Open House: Neue Arbeitswelten im Kontext Mensch, Prozesse & Raum. Rotkreuz, 14. März 2019 Die digitale Transformation und die gesellschaftliche Entwicklung verändern die Art und Weise wie Wissensarbeitende Aufgaben lösen, Wissen teilen und die Zukunft gestalten. Das Büro wandelt sich vom reinen Ort der Arbeit zum Raum, der Identität stiftet, Austausch fördert und Innovation ermöglicht. In einem spannende Impulsreferat führte Danny Schweingruber, Leiter Office Akademie bei Witzig The Office Company aus, wie mit neuen Raumwelten Menschen und ihre Entwicklung gefördert werden können. INSIGHT: Future Cities. Ebikon, 25. Oktober 2018 Was wäre, wenn wir Städte komplett neu denken könnten, um die Lebensqualität zu steigern? Dieser Frage ging das Team rund um The PORT Technology von Schindler nach. In einem multimedialen Show-Erlebnis präsentierte Schindler den Mitgliedern des Innovationsparks Zentralschweiz visionäre Konzepte wie Spiral Town, Upway und V-Illage. Zentrale Designüberlegungen waren Form-, Natur- und Mobilitätsaspekte. Als Inspiration diente unter andrem Torre David, der Wohn- und Lebensraum einer selbstorganisierten Community in Venezuela. Aus Not nutzte die Community ein halbfertig gebautes Hochhaus zu ihren Zwecken um.